
So etwas ist Sopranist Oswald Musielski trotz seiner langjährigen Gesangserfahrung und den weltweiten Auftritten noch nicht passiert: Sein Weihnachtskonzert „Die Kristalle der Nacht“ am ersten Adventssonntag in der Katholischen Heilig Geist Kirche in Treysa hatte er souverän präsentiert und mit einer Zugabe beendet – dachte er ….
Zuvor setzte er mit stimmungsvollen Weihnachtsliedern, einer Opernarie sowie bezaubernden Musical-Sequenzen musikalische Glanzlichter. Umrahmt von seiner besinnlich-beschwingten Moderation sowie tänzerisch einfühlsam begleitet durch Andrea und Sascha Geßner (TSC Lohfelden), verwöhnte er seine Gäste rundum mit einem festlichen vorweihnachtlichen Konzertprogramm…. und verließ beim letzten Klang der Zugabe den Kirchenraum.
Allerdings hatte er nicht mit der Reaktion seines faszinierten Publikums gerechnet: Die Gäste klatschten, pfiffen, riefen – und nicht einer von ihnen dachte überhaupt nur daran, seinen Platz zu verlassen. Irgendwann erschöpft sich die Begeisterung von selbst, der Applaus verstummt, die Menschen gehen weihnachtlich eingestimmt nach Hause, so die Erfahrung aus den großen Konzerthäusern.
Das mag ja in der ganzen Welt so sein. Nicht aber nicht in Treysa!
Zwar nahm sich das Publikum zwischenzeitlich zwei kurze Auszeiten vom Applaus, aber nur, um danach umso heftiger eine weitere Zugabe einzufordern.
Diesem Bollwerk Schwälmer Beharrlichkeit setzte ein sichtlich gerührter Oswald Musielski eine ganz besondere weihnachtliche Gesangszugabe – ohne technische Verstärkung! seiner außerwöhnlichen Stimme – entgegen.
Mit Worten des Dankes und tiefen Verbeugungen vor einem unbeirrbar ausdauernden Publikum verabschiedete er sich – mit großer Vorfreude auf seine „Heimatkonzerte“ im kommenden Jahr. (sevu)