
Nicht nur im Leben, sondern auch auf den Bühnen dieser Welt spielt sie d i e Hauptrolle: Die Liebe, der auch Sopranist Oswald Musielski thematisch sein diesjähriges Konzert „from Oswald with love“ widmete.
In der voll besetzten Katholischen Heilig Geist Kirche in Treysa brachte er sein Publikum mit zahlreichen Liebesliedern zum Träumen, regte aber auch zu tiefgründigen Überlegungen an.
Zugleich löste er manches Schmunzeln, aber auch Tränen der Rührung aus, denen sich angesichts der gefühlvollen gesanglichen Darbietungen niemand zu schämen brauchte.
In einem harmonischen Wechselspiel mit seinem eindrucksvollen Gesang zog er zudem mit seiner mal schelmisch-humorvollen, mal nachdenklich stimmenden, stets jedoch souveränen Moderation den roten Faden durch ein vielfältiges Programm unterschiedlicher musikalischer Genres.
So verknüpfte er mit Liedern von Barbra Streisand, Mariah Carey, Peter Maffay und Udo Jürgens gekonnt beliebte internationale Pop-Balladen mit Märchenmelodien und klassischen Chansons.
Bei Musicalsequenzen aus „Dracula“, dem „Phantom der Oper“, Jekyll & Hyde, „Les Misérables“ und dem „König der Löwen“ wiederum standen schaurige Schönheit, verzweifelte Romantik und die Vergänglichkeit der Gefühle einer immer währenden Sehnsucht nach Liebe gegenüber.
Mit zwei Filmhymnen schließlich verband Oswald Musielski Hollywood´sche Vergangenheit und Gegenwart: Dazu gehörten die stimmlich brillant interpretierte Melodie „Once upon a time in the west“ aus Sergio Leones unvergessenem Filmklassiker „Spiel mir das Lied vom Tod“ (1968) sowie – ganz aktuell aus dem 2018 erschienenen Kinofilm „The greatest showman“ mit Hugh Jackman – das Lied „Never enough“.
„Niemals genug“: Unter diesem Motto setzte Oswald Musielski immer dann gesangliche Höhepunkte, wenn er neben seinem mitreißenden Sopran zusätzlich seinen tiefen Bariton erklingen ließ.
Den Wechsel beider Stimmlagen demonstrierte er eindrucksvoll in seinen Liedern, aber auch zwischen einzelnen Strophen sowie – einzigartig in dieser Branche – jeweils innerhalb nur einer Zeile wie in dem französischen Chanson „S.O.S.“.
Das Publikum honorierte das hohe gesangliche Niveau aus zwei Stimmlagen und bejubelte Oswald Musielskis gewaltig erklingenden Sopran im Schlussakkord von „Denk an mich“ aus dem „Phantom der Oper“ ebenso wie dessen Bariton-Singstimme im Lied „Anthem“ aus dem Musical „Chess“.
Verdienter Lohn für ein beeindruckendes stimmliches Crossover rund um das Thema Liebe: Stehende Ovationen, Bravo-Rufe – und zwei Zugaben! (sevu)