
„Erstens kommt es anders – und zweitens, als man denkt“.
Diese von Wilhelm Busch geprägte Redensart traf bei Oswald Musielski Weihnachtskonzert „Der Ball der Sterne“ am ersten Adventssonntag in der Katholischen Heilig Geist Kirche in Treysa sowohl auf den Sänger als auch auf die Gäste zu.
Nicht abzusehen war nämlich die Eigendynamik der Besucher, die sich von dem emotionalen Gesang des 29-Jährigen inspirieren ließen, zunehmend mitsummten – und schließlich beim ältesten deutschen Weihnachtslied „O Tannenbaum“ als „Publikums-Konzertchor“ der Veranstaltung einen von zahlreichen Höhepunkten bescherten.
Auf jeden Fall war hingegen damit zu rechnen, dass Oswald Musielski seine besinnlichen musikalischen Botschaften einmal mehr mit der ihm eigenen außergewöhnlichen Stimme, seiner charmanten Moderation und einem abwechslungsreichen, tiefgründigen Repertoire gestalten würde.
Dem entsprechend standen traditionelle, strophenweise bzw. komplett in mehreren Sprachen gesungene Weihnachtslieder im Mittelpunkt des Programms.
Hinzu kamen religiöse Themen mit Caccinis „Ave Maria“, ebenso ausdrucksstarke wie feinsinnige Balladen aus Musicals wie „Phantom der Oper“, „Mozart“ und „Les Misérables“ sowie winterlich-weihnachtliche Filmmusik-Themen.
Zusätzliche Begeisterung unter den Gästen entfachten deren beiden vehement geforderten Zugaben:
Mit dem französischen Chanson „S.O.S“ bestach Oswald Musielski durch gefühlsbetonte Stimmgewalt vom tiefen Bariton bis zum hohen Sopran – und mit der temperamentvollen Arie „Heia in den Bergen“ aus Emmerich Kalmans Operette „Die Csardasfürstin“ brachte er die Besucher trotz weihnachtlicher Besinnlichkeit an den Rand des Ausnahmezustands.
Mit lang anhaltendem, rhythmischem Applaus und Standing Ovations dankte das Publikum für ein besonderes vorweihnachtliches Konzert-Erlebnis. (sevu)